die Armen näher, die Reichen entfernter, und feiern ab. Ich denke an die Zeit der Jahrhundertwende, als die Pest in Europa wütete und Menschen inmitten des Sterbens exzessiv fraßen und soffen. Heute: Jede*r für sich, Augen zu und genießen, wer weiß, wie lange noch. Pure Lust am Leben.
Wir wurden vom Neokapitalismus mit leuchtenden Augen reingelegt und jetzt haben wir den Salat. Wir verglühen. Metaphorisch und tatsächlich. Selbst die Fichten blühen so intensiv wie noch nie um sich noch fortzupflanzen und erschöpfen sich dabei zu Tode.
Eine Periode der Extreme, Vernetzung, Globalisierung und doch Isolation und Einsamkeit. Pure Lust am Leben versus selbstauferlegte Erschöpfung und Leistungsdruck.
Welche Rolle spielt Tanz? Kunst? Veränderung durch Kunst oder lieber Ablenkung von der Realität?
Wir sagen: beides.
Daher – ja, Kunst kann verändern. Allein schon, weil sie Gedankenräume öffnen kann. Die braucht es, um in den großen, ultimativ wichtigen Veränderung die richtigen Abzweigungen zu nehmen.
Und Kunst kann Kraft geben.
P
ublikum und KünstlerInnen, das eine geht ohne die anderen nicht und umgekehrt.
Auch hier sitzen wir im gemeinsamen Boot. Dann lasst uns auch gemeinsam feiern.
Unser Vorschlag:
E
ine Stunde früher kommen, die Fotoausstellung ansehen, dann ins tanz_house Studio gehen und völlig niederschwellig ein wenig Yoga machen. In
die Vorstellung. Na
ch den Performances am Vorplatz der ARGEkultur reden, blödeln, vielleicht rauchen, oder auch nicht. Und auch tanzen. Gemeinsam.
EDITTA BRAUN